Das Wort Ikebana setzt sich aus den Begriffen ikenu (leben) und hana (Blumen) zusammen. Es lässt sich auf mehrere Arten übersetzen, zum Beispiel lebendige Blumen oder Blumen zum Leben erwecken. Und genau darum geht es beim Ikebana: aus einzelnen Blüten, Zweigen und Blättern ein lebendiges Kunstwerk zu gestalten.
Glück bedeutet, in beiden Händen Blumen zu halten. – Japanisches Sprichwort
Die japanische Kunst des Blumenarrangierens blickt auf eine lange Tradition zurück. Shintoistische und buddhistische Mönche stellten Blumen und Zweige zu einfachen Arrangements als Opfergaben zusammen. Im Mittelalter gehörte Ikebana zum festen Bestandteil der Ausbildung adeliger Männer – und später auch Frauen.
Beim Ikebana geht es nicht wie in der westlichen Floristik um Sträuße; es geht um Arrangements, die etwas symbolisieren. Für uns im Westen stehen die Blüten im Vordergrund. Im Ikebana geht es um das Gesamtwerk. Die Pflanzen können in einer Vase, einer Schale oder einem ganz anderen Gefäß ruhen. Es kommt darauf an, dass das Werk eine gewisse Harmonie widerspiegelt. Im Zentrum stehen der Himmel, die Erde und der Mensch, diese Prinzipien sollte ein Ikebana-Arrangement ausdrücken.
Dass diese besondere Form der Floristik nicht nur der Dekoration, sondern auch der Meditation und Reflexion dient, verwundert nicht. Du hast sicher auch bei Deinen eigenen Bouquets schon meditative Momente erlebt: Du nimmst jede Blume in die Hand, betrachtest sie und überlegst, wo Du sie wie in Deinem Bouquet platzieren könntest. Diese Arbeit mit lebenden Blumen bringt eine ganz eigene Harmonie in Dein Leben.
Ikebana ist gar nicht so schwer, es gibt kein Falsch oder Richtig. Es geht einfach darum, die Blumen, Blätter und Zweige so anzuordnen, dass Du Dich darin wiederfindest.
Die Prinzipien des Ikebana
WENIGER IST MEHR.
Bei westlichen Arrangements zählt oft die Masse der Blüten. Beim Ikebana geht es um Strukturen. Ein einziger Zweig kann ein vollständiges Kunstwerk sein.
ASYMMETRISCHE BALANCE.
Die westliche Floristik konzentriert sich meist auf einen Mittelpunkt; Ikebana orientiert sich eher am Goldenen Schnitt, um Harmonie zu erzeugen.
IN UND YO.
Wie beim chinesischen Yin und Yang geht es auch in der japanischen Philosophie häufig um Gegensätze, die sich ergänzen.
VERGÄNGLICHKEIT.
Ikebana soll die Flüchtigkeit des Moments wiederspiegeln. Oft werden noch geschlossene Knospen verwendet.
RAUM.
Der leere Raum ist ein wesentliches Gestaltungselement.
MEHR ALS NUR DEKORATION.
Arrangieren dient nicht nur dem Schmuck des Zimmers, es ist eine Form der Meditation und der Selbstfindung.
DIY: Dein Ikebana-Kunstwerk
Viele der Dinge, die Du für Ikebana benötigst, hast Du bereits zu Hause: eine Scharfe Schere oder ein gutes Messer für den Anschnitt, Gefäße in unterschiedlichen Formen und Größen; das können schmale, hohe Vasen oder auch breite, flache Schalen sein. Was dir wahrscheinlich noch fehlt, ist ein Steckigel, kenzan genant. Das ist eine Platte mit vielen spitzen Nadeln darauf, auf sie werden die Stiele gesteckt. Wenn Du für Dein erstes Ikebana-Arrangement eine Vase verwendest, kannst Du auf den Steckigel verzichten.
Dein Ikebana-Kunstwerk kommt am besten an einem freien Platz in Deiner Wohnung zur Geltung. Quetsche es nicht zwischen Bücher, Kerzen und Kitsch aufs Regal, dort wirkt es nicht. Aber vielleicht hast Du ein Sideboard oder einen Kaminsims, der noch etwas leer aussieht? Perfekt, hier kommt Dein japanisches Blumenarrangement hervorragend zur Geltung!
Probier es doch gleich aus: Nimm ein paar der Blüten aus Deinem bloomon-Bouquet und sammle draußen eventuell noch ein paar Zweige für Dein erstes Ikebana-Arrangement. Wir sind wahnsinnig gespannt auf das Ergebnis! Poste die Bilder Deines Kunstwerks auf Facebook, Instagram oder Pinterest mit dem Hashtag #bloomon.